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    Gropper setzt Aseptik-Statement

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    Gropper bestellte für den Standort Bissingen zwei neue Linien, um bis zu vier verschiedene Sorten an Milchmischgetränken oder Säften aseptisch abzufüllen.
    • Das Werk von Gropper befindet sich in Bissingen, rund zwei Autostunden entfernt vom Krones Hauptsitz in Neutraubling.

    Nach nur eineinhalb Jahren Planung und Bau ist Anfang 2024 die neue aseptische Vierfarben-Linie am Gropper-Standort Bissingen in Betrieb gegangen. Bereits kurz darauf folgte die Bestellung für eine weitere, nahezu identische Linie – ein starkes Bekenntnis zur Krones Technologie für die Abfüllung sensibler Getränke. 

    Es ist ein klarer Wintermorgen in Neutraubling. Roland Scheuing und Günther Strutz steigen ins Auto. Es geht vom Krones Hauptsitz in den schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau. Denn dort sitzt Gropper, die Großmolkerei mit Handelsmarken und eigenen Produkten – und langjährige Kundin von Krones. Scheuing und Strutz aus dem Vertriebs- und Projektmanagement-Team erreichen nach etwas mehr als zwei Stunden auf der Landstraße das Werk in Bissingen. Für die heute globalisierten Verhältnisse keine nennenswerte Distanz zwischen zwei Geschäftspartnern – und genau das ist auch einer der wesentlichen Gründe für die seit 2004 bestehende Beziehung zwischen dem Technologiekonzern und der Molkerei: Kurze Wege ermöglichen permanente Verfügbarkeit und persönlichen Kontakt.  

    Partnerschaft und Technologie überzeugten 

    Ende 2024 verarbeitete Gropper als Spezialist für Handelsmarken rund 350 Millionen Liter Milch, 80 Millionen davon aus biologischer Erzeugung. Hergestellt und abgefüllt werden nicht nur Milch, Milchdrinks und Kaffeegetränke, sondern auch Säfte und Smoothies in unterschiedlichsten Sorten. Am Hauptstandort Bissingen betreibt Gropper derzeit 13 Abfülllinien, viele davon ausschließlich oder überwiegend mit Krones Anlagentechnik. Als sich vor einigen Jahren klar abzeichnete, dass Linie 1 nach rund 15 Jahren im Dienst ersetzt werden muss, wurden zunächst zahlreiche Planungsgespräche geführt. Letztlich entschied man sich aufgrund der Produktvielfalt bei Gropper für eine Aseptik-Linie mit PET-Asept D in der Abfüllung – und damit für Krones. Dazu verrät Roland Scheuing: „Die Partnerschaft zwischen Krones und Gropper funktioniert gut, weil man gemeinsam individuelle Lösungen in die Praxis umsetzt. So haben wir bereits elf Linien mit Maschinen von Krones ausgestattet.“ Aber nicht nur die zwischenmenschliche Ebene ist entscheidend für die gute Zusammenarbeit: „Gropper muss sich auf uns und unsere Technologie verlassen können, um seine Produkte in den Handel zu bekommen. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst, auch jetzt bei der Planung einer neuen, zeitnah lieferbaren Linie“, so Scheuing weiter. 

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    Bereits elf Linien bei Gropper sind mit Maschinen von Krones ausgestattet – hier eine der beiden trockenaseptischen Anlagen aus 2018/2019.

    Apropos neue Linie: Für diese hatte Gropper klare Vorstellungen. Sie solle je nach Produkt und Behältergröße bis zu 23.000 Behälter pro Stunde füllen und vorrangig sensible Produkte in der Kühlkette verarbeiten wie Milch, Milchgetränke und Saft – bis zu vier verschiedene Sorten gleichzeitig. Die Besonderheit dabei: Während alle anderen Linien bei Gropper erst Behälter ab 0,2 Litern Volumen verarbeiten, wird die neue Anlage bereits Größen ab 0,09 bis 1,0 Liter Fassungsvermögen produzieren. 

    Der Lieferumfang im Detail

    Das System PET-Asept D setzt sich zusammen aus Füller und Verschließer jeweils in aseptischer Ausführung sowie Modulen zur Flaschen- und Verschlussentkeimung und einer vorgeschalteten Einheit zur Verschlusssortierung. Neben sämtlichen Flaschenformen und -größen lassen sich dann selbstverständlich auch alle Produkte verarbeiten, die hier in der Molkerei Gropper eine sensible Abfüllung benötigen, denn die Füllventile funktionieren gleichermaßen bei dickflüssigen, hochviskosen oder fruchtstückhaltigen Getränken. Der aseptische Verschließer punktet mit separatem Servoantrieb für jeden Verschließkopf, wobei der Steril- vom Prozessbereich mittels Transfertunnel hermetisch abgetrennt ist. Neben dem PET-Asept D System liefert Krones außerdem die vorgeschaltete Streckblasmaschine Contiform sowie den Etikettierer Sleevematic und die Verpackungsmaschine Variopac Pro T für Trays. 

    Die neue Linie 1 erreicht Bissingen 

    Zurück zum heutigen Termin im schwäbischen Bissingen. Als Roland Scheuing und Günther Strutz das Werksgelände erreichen, werden sie bereits von Karl Klein, Groppers Geschäftsführer für Produktion und Technik, erwartet. Die herzliche Begrüßung zeigt: Man kennt und schätzt sich. Oder wie es Karl Klein ausdrückt: „Zu Krones hat sich über die langjährige Zusammenarbeit eine Beziehung aufgebaut, die geprägt ist von großer Zuverlässigkeit, gegenseitigem Verständnis und dem gemeinsamen Interesse, stetige Verbesserungen zu erzielen. Dahinter steht eine ehrliche, offene Kommunikation, bei der erlebte Erfahrungen gemeinsam analysiert werden und Antrieb für weitere Optimierungen sind.“  

    Gemeinsam geht es in die Produktionshalle, um die Linie live in Betrieb zu begutachten. Dort angekommen erinnert man sich direkt an das Mammutprojekt des Umbaus. Ein Flashback: Ende 2023 lief noch die alte Linie, die Anlieferung der neuen Anlage stand unmittelbar bevor. Dafür musste in kürzest möglicher Ausfallzeit die Demontage und Ausbringung der Bestandsmaschinen erfolgen. Das Krones Projektteam übernahm damals die gesamte Baustellenorganisation inklusive Koordination aller beteiligten Gewerke. Günther Strutz erklärt: „Während die Demontage der alten Maschinen binnen weniger Wochen über die Bühne geht, sind für die Montage einer Linie dieser Größenordnung regulär rund zwei Monate eingeplant.“ 

    Dabei sah sich das Team mit einigen Herausforderungen konfrontiert, wie der Projektleiter sich erinnert: „Die schwierigste Stelle zum Ausbringen der 25 Tonnen schweren Blasmaschine war die 90-Grad-Kurve auf dem Weg nach draußen. Bis das Objekt schließlich parallel zum Hallentor stand, haben wir es auf Panzerrollen millimetergenau manövriert.“ Diese Panzerrollen haben sich über zahllose Anlagenwechsel bewährt und beförderten Stück für Stück die gesamte Linie 1 aus der Halle in den wohlverdienten Ruhestand. Als die Halle leer war, sanierte man unter anderem die Böden und erneuerte stellenweise die elektrischen Anschlüsse. Am 20. Dezember 2023 war es dann so weit – der Schwerlasttransport mit den ersten Maschinen erreichte Gropper. Diese wurden per Kran vom Sattelschlepper auf die Panzerrollen gesetzt und langsam an ihren künftigen Wirkungsort gebracht. 

    Termingerechte Montage und Inbetriebnahme 

    Die Einbringung der Anlagen erfolgte in mehreren Teilen, wie Günther Strutz erklärt: „Die Maschinensegmente mussten in der exakten Reihenfolge der Installation beziehungsweise des später fertigen Fabriklayouts eingebracht werden. Dabei galt natürlich immer höchste Vorsicht bei der wertvollen Fracht. Wir hatten neun Kran-Tage eingeplant, und trotz teils widriger Witterungsbedingungen ging dieser Zeitplan auf.“ Auf das PET-Asept D System folgten der Variopac Pro in drei Teilen, die zwölf Tonnen schwere Blasmaschine, der sieben Tonnen schwere Preform-Ofen, einige neue Mischtanks und die dazugehörige Peripherie. Unmittelbar nach Anlieferung aller Komponenten fügten die Krones Monteure termingerecht alle Anlagenteile zusammen, gefolgt von Ausgangs- und verfahrenstechnischen Tests. Erst dann begann die wirtschaftliche Produktion und damit die eigentliche Inbetriebnahmephase, während der das Gropper-Team im Rahmen eines Training-on-the-Job auf den Betrieb der Anlage geschult wurden. 

    Pluspunkte der PET-Asept D

    Sicherer Entkeimungsprozess 

    Das Kürzel „D“ steht für „Dry“, also den Einsatz des trockenen, gasförmigen Sterilisationsmediums Wasserstoffperoxid. Wasserstoffperoxid ist höchst wirkungsvoll, denn, indem warme Flaschen mit warmem Gas behandelt werden, entsteht nur eine minimale Restkonzentration von H₂O₂ in der Flasche. Die Verschlüsse sterilisiert die Anlage ebenfalls mit Wasserstoffperoxid-Dampf. Ein weiterer Benefit ist der sparsame Umgang mit Medien und Material: Das System errechnet anhand der verbleibenden Produktmenge bis auf das Einzelstück genau, wie viele PET-Behälter und Verschlüsse noch zu entkeimen sind – und verschwendet so weder Preforms und Verschlüsse noch das Sterilisationsmedium. 

    Zuverlässige Reinigung und hohe Anlagenverfügbarkeit 

    In den Reinigungszyklen zwischen der Abfüllung entfernt 80 Grad Celsius heiße Lauge etwaige Milch- und Saftrückstände von den Innen- und Oberflächen der Maschinen. Dabei bewegen sich die Reinigungszeiten auf einem sehr niedrigen Level: Der Reinigungszyklus nimmt nur 150 Minuten statt der sonst üblichen vier bis sechs Stunden in Anspruch. 

    Vierfarben-Technologie: flexibel, effizient, clever 

    Zurück ins Heute, wo die neue Linie 1 mittlerweile seit über einem Jahr zuverlässig produziert. Nur wenige Meter entfernt läuft Linie 4, derzeit noch eine Vierfarben-Abfüllanlage von Krones aus dem Jahr 2007. Doch auch hier soll schon in diesem Jahr eine weitere Aseptik-Linie für die parallele Vierfarben-Produktion in Betrieb gehen. Beide Anlagen werden bis auf wenige Details identisch sein. Für eine Branchengröße wie Gropper mit einer stetig wachsenden Getränkeauswahl ermöglicht der Einsatz der Vierfarben-Technologie eine wesentliche Steigerung der Produktionskapazität und -flexibilität. Denn so lassen sich mit einer Charge vier verschiedene sensible Produkte mit unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten abfüllen. Das können variierende Geschmacksrichtungen sein, beispielsweise bei Milchmischgetränken, Saftsorten oder Kaffeespezialitäten. Dass eine Anlage dieser Größenordnung nicht nur vierfarbig abfüllt, sondern auch etikettiert und sortenrein verpackt, verdankt Gropper der Krones Expertise in der ständigen Weiterentwicklung hochintelligenter Maschinensysteme. Oder wie Roland Scheuing sagt: „Es ist Ingenieurskunst in Reinform. Vierfarbig zu füllen, zu etikettieren und nun sogar zu packen, haben wir hier technisch wie energetisch perfektioniert. Jeder Kunde hat indes eigene Vorstellungen, sodass die Konfiguration der Linien 1 und 4 speziell auf Gropper-Bedürfnisse angepasst sind.“  

    Aber wie funktioniert die Vierfarben-Technologie im Detail? Der Trick einer vierfarbigen Abfüllung ist die automatisierte Produktverteilung. Denn PET-Flaschen müssen auf ihrem gesamten Weg durch die Linie verfolgt und zugeordnet werden können. Zunächst werden sie im PET-Asept D gefüllt – zum Beispiel mit Milchmischgetränken der Sorten Schoko, Banane, Vanille und Erdbeere – und anschließend verschlossen. Beim Verschließen wird der Deckel codiert. Dieser Code wiederum wird anschließend vom Inspektionssystem Checkmat ausgelesen, ebenso wie von der Etikettiermaschine Sleevematic, die so entscheidet, welches der vier Aggregate zum Zug kommt. Nach dem Anschrumpfen des Sleeve-Etiketts geht es zur sortenreinen Verpackung der vier Produktvarianten mittels Variopac Pro. „Zweifelsohne ist in vierfarbigen Aseptik-Anlagen hochspezialisierte Technik verbaut. Herstellern, die eine derartige Investition erwägen, empfehlen wir eine umfassende Beratung durch unser Krones Vertriebsteam. Wir stellen sicher, dass die Fabriksituation vor Ort in bestmöglicher Art und Weise auf eine solche Linie ausgerichtet wird“, so Roland Scheuing.  

    Gropper und Krones bereit für weitere Erfolgsgeschichten 

    Für Karl Klein und seine beiden Krones Gäste geht es nun von der Produktion in die Büros der Geschäftsleitung, um weitere Projektdetails zur Lieferung und Montage der neuen Linie 4 zu besprechen. Karl Klein erklärt abschließend: „Dass der Krones Vertrieb stets so offen für Anregungen und Sonderwünsche ist, auch wenn es Umwege oder Umdenken erfordert, schätze ich wirklich sehr. Ich bin davon überzeugt, dass ein Teil der Gropper-Erfolgsgeschichte auf die Qualität der Krones Maschinen zurückgeht und sehe Krones auch in Zukunft als wichtigen Partner des Unternehmens.“ 

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